Geschichte vom Schüpfheimer Samichlaus

 

s'Glöggli vom Samichlaus und Schmutzli Drucken E-Mail

Früher, als die Städte noch nicht so gross waren, es noch nicht
soviel Verkehr gab und die Häuser noch nicht so hoch waren
wurden Samichlaus und Schmutzli vom Eseli begleitet. Das
Eseli war immer ganz nervös, wenn es die beiden begleiten
durfte und freute sich so, dass es herumtollte. Damit beide
immer wussten, wo ihr Eseli gerade war, banden sie ihm ein
Glöcklein um den Hals. Wenn sie dann zusammen in die Stadt
kamen, hörte man das Glöcklein schon von weitem und die
Leute wussten, der Samichlaus kommt und freuten sich.
Mit der Zeit änderte sich das. Es gab mehr Autos und
Menschen in der Stadt. Die Häuser wurden höher und das Eseli
hatte immer mehr Angst vor der Stadt. Es gab keinen Platz zum
Tollen mehr. Immer kam plötzlich einer daher und sagte: Sei
vorsichtig, das ist gefährlich.
Der Samichlaus merkte, dass das Eseli immer weniger gerne
mit in die Stadt kam und beschloss, dass es am besten zu
Hause bleiben solle.
Das nächste Mal gingen Samichlaus und Schmutzli alleine in
die Stadt. Aber, wo sie auch hin kamen sagten die Leute: Ja
Samichlaus, bist du schon da, wir haben das Glöcklein gar nicht
gehört. Er merkte, dass das Glöcklein, das sein Eseli immer im
hatte für die Leute zum Zeichen geworden war, dass jetzt de
Samichlaus kommt.
Im nächsten Jahr nahm der Schmutzli das Glöcklein mit und
unter lustigem Gebimmel gingen beide in die Stadt. Die Leute
freuten sich, denn nun war wieder klar: Das lustige Gebimmel
sagte allen: Der Samichlaus kommt!
Seither haben Samichlaus und Schmutzli immer ein Glöcklein
bei sich.

 

 

D' Samichlausgschicht vom Tommy Drucken E-Mail

De Tommy isch grad öppe 8 Jahr alt gsi. Sini Eltere sind gschide gsi
und sini Schwöster äs paar Jahr älter als er.
Drum isch de Tommy vill elei gsi. Er hät kei Fründe gha, isch kein
guete Schüeler gsi, und Ufzgi hät er au nöd gern gmacht.
Nach de Schuel isch er am liebste vor de Fernseh ghocket, oder hät
mit sim Meersäuli gspilt. Mängisch isch er aber au eifach im Städtli
umegstrieled, will er ja di hei sowieso elei gsi wär.
Sini Mueter hät imene Restaurant gschaffet und meistens Nachtdienst
gha.Und sini gross Schwöster isch halt au vill z‘abig in Usgang. Da
hät er mängisch eso vor sich hereträumt, dass er gern wetti berüehmt si
und vili Fründe ha.
Emal nach de Schuel hät de Tommy imene Sportgschäft en schöne
ledrige Fuessball gseh, grad so eine wie Profis demit spieled. Aber so
viel Gäld hät er nöd gha, dass er de Ball häfti chöne chaufe. Da isch er
uf ene Idee cho, er hät de Ball wele stehle.
Am nächste Tag isch er wieder i de Lade und hät gwarted bis de
Verkäufer abg lenkt gsi isch, hät denn de Ball gschnappet und welle
dur d‘Tür uf d‘Strass use ränne. Aber wie‘s eim halt gaht 1 settige
Moment, de Ball isch em natürlich im dümmste Moment us de Hand
grugelet und woneren hät wele ufläse isch er grad no gstolperet und de
Verchäufer häts natürlich gmerkt und hät em de Ball chöne abnäh und
hät sini Adresse ufgschribe.
De Tommy hät sich natürlich gschämt und hät niemered em devo
verzellt und hät aber immer ä chli es schlächts Gwüsse gha und ghofft
de Verchäufer tüegi nöd sinere Muetter oder de Lehrerin aalüte und
die Gschicht verzelle.
Es paar Wuche später isch dänn de Samichlaus Tag gsi und de Chlaus
und sini Schmutzli sind au zum Tommy uf Bsuech cho. Si händ de
Tommy zwar chöne lobe, will er sis Zimmer e chli besser ufgrumet hät
als no s‘letzt Jahr, aber süscht händs em nöd vill guets chöne verzelle.
Statt emene Samichlausesack mit Nüssli, Mandarinli und Lebchueche
hät de Tommy das Jahr aber es bsunders Gschänkli übercho. Ratet
emal was?
Natürlich es isch schön rund gsi. Genau esonen Ball wie er hät welle
stibitze. De Tommy isch natürlich ganz rot worde im Gsicht und hät
Angst übercho. Aber de Samichlaus hät sim Mami nüt verrate, er hät
aber em Tommy gseit: das seigi kein gwöhnliche Ball. De Ball heigi
scho vill erlebt und das seigi en ,,Glücksball“.
De Tommy hät defür am Samichlaus müese verspreche, dass er defür
im nächste Jahr ganz fest tüegi Rechne üebe und sich e chli meh Müeh
tüegi gäh i de Schuel, dänn bringi ihm de Ball sicher viii Glück. De
Schmutzli hät denn no gseit er welli dänn aber au es Autogramm, falls
er emal en berüehmte Fussball-Spieler werdi, und alli händ glachet.
De Tommy isch dänn am nächste Samstig hinderer alte Fabrik, wonen
niemerd gseh hät, e chli mit sim Ball go spiele, will erja elei gsi isch,
hät er en gäge d‘Huswand gspilt un de Ball isch wieder zu ihm zrugg
cho. So hät de Tommy die längsti Zit immer no fester gschosse und
isch am Ball nagrännt und hät schlussendlich sogar agfange am Ball
na hechte.
De Tommy hät nöd gmerkt, dass hinder ihm en Arbeiter vo dere
Fabrik gstande isch, wo a dem Samstig no öppis hät müese go hole, dä
hät am Tommy echli zueglueget und hät en denn gfröged, öb er nöt
Lust hetti d‘Junioremannschaft vom FC z‘cho. Er seigi nämlich de
Trainer und die letzti Wuche heigi sich grad de Goalie verletzt.
De Tommy hät nöd rächt gwüsst was säge, aber er isch dänn am
Mittwuch e mal im Training go zueluege und bald isch er scho
Stammgoalie i dere Buebemannschaft gsi. Jetzt hät de Tommy nie meh
müese elei Fuessball spiele, will er jetzt e hufe Fründe gha hät, wo
froh gsi sind, dass sie so en guete Goalie händ. Aber au d‘Ufzgi vor
allem s‘rächne hät er jetzt immer vill besser chöne.
Im nächste Jahr isch de Tommy dänn vo nere guete Mannschaft i de
Stadt entdeckt worde und hät dört chöne go spiele.
Aber de Tommy dänkt bim tschute immer wieder, wieso ächt de
Samichlaus grad ihm de Glücksball gschenkt hät. Und de Schmutzli
hät im nächste Jahr natürlich nöd müese fröge, de Tommy hät sis
Autogramm scho parat gha.

 

gefunden: St. Nikolaus Gesellschaft Urdorf